Geschichtliches
über den Joggeli

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zum eigenen Film

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Überlegungen zum eigenen Film

Die Entstehung
Begonnen habe ich mit der Arbeit zum Trickfilm «Joggeli söll ga Birli schüttle» im Dezember 2007 im Zeichentrickmodul an der Hochschule Design & Kunst Luzern, Abteilung Animation. Die Idee den Joggeli zu verfilmen, hatte ich aber schon etwa zwei Jahre zuvor. Bei meinen ersten Recherchen stiess ich auf eine wunderbare Überraschung. Der Joggeli soll 2008 sein 100jähriges Jubiläum feiern! Da war für mich die Sache erst recht klar. Anfangs wollte ich die Figuren von Lisa Wenger nicht übernehmen und eigene zeichnen. Mein Dozent hat mich zum Glück von diesem Versuch abgehalten – Merci Ted. Schlussendlich erhielt ich, dank Roland Schärer vom Cosmosverlag in Muri bei Bern, die Rechte, Lisa Wengers Originalzeichnungen für meinen Trickfilm zu verwenden dürfen.
Als Schauplatz für die Geschichte wählte ich ein Theater. Dies entspricht auch der Sichtweise der Betrachtenden, da es im Film keinen Schnitt und nur eine Einstellungsgrösse hat. Der Film beginnt mit einem real gedrehten Vorhang aus dem der Meister hervorschaut. Dies ist für mich ein Klassiker aus meiner Kindheit, der mir von meiner Dorftheaterzeit geblieben ist.


Erste Ideenskizzen im Dezember 2007

Sprache und Ton
Die erste Idee für den aktustischen Rahmen war ein Generationenmix: Da meine liebe Grossmutter das Buch schon kannte, wollte ich zuerst sie den Text sprechen lassen, um ihn dann während des Films von meinem Rapfreund Benjoo als schnellen Sprechgesang abzulösen. Ich dachte, schnelle Rymes eignen sich gut, da die Geschichte zum Ende hin immer dramatischer und wilder wird. Aus diesem Grund habe ich das Animatic auf den Sprechgesang ausgezählt. Ich stellte dann aber fest, dass die schnelle Bildfolge und der rasselnde Text sich gegenseitig konkurenzieren und nur noch ein unübersichtliches «Mus» bleibt. Deshalb wählte ich für die Sprache die direkte Rede als sehr reduzierte Form. Der Meister ruft immer folgendermassen aus.

«Protagonist: Imperativ!» z.B. «Joggeli: Birli schüttle!»


Testtonspur von Benjoo.

Dani Bodmer vom SF1 hat mir nach Fertigstellung des Filmes das tolle Angebot gemacht, die schludrig aufgenommene Sprache mit einem professionellen Sprecher nochmals einzusprechen. Dadurch bekam ich im fm Tonstudio in Zürich einen spannenden Einblick in die professionelle Sprachaufnahme. Das lief wie am Schnürchen. Peter Zimmermann in der Sprachkabine legte sich ins Zeug und musste immer wieder selber über sich lachen.
Eine erste Musikversion fand ich in Elbow's Remix «Independent Woman» von Desteny Child. Das Lied passte Tiptop, deshalb bat ich den Musiker Christian Baur auf Basis dieses Songs die Filmmusik zu erstellen. Er freute sich nach einer langen Zeit wieder mal einen Film vertonen zu können und erstellte verschiedenste Versionen. Beim zweiten Anlauf fanden wir uns und er spielte die Schlussversion ein.

Schluss des Films
Da ich schon die Illustrationen eins zu eins von Lisa Wenger übernahm, wollte ich die Geschichte abändern. Mich störte der Meister. Der herrscherische Typ sollte am Schluss nicht recht behalten und über alle richten können. Deshalb habe ich das Ende der Geschichte umgedreht. Als der Meister mit der Peitsche ausgeht um zu «räsonieren», wie es so schön in Wengers Buch heisst, schliessen sich die Gepeinigten zusammen, um gegen ihn zu rebellieren und wischen ihm eins aufs Dach. Das Proletariat erhebt sich.
Nach dem ersten Vorhang passiert im Abspann noch einiges:

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Aktualisiert am 01.11.2013