Geschichtliches
über den Joggeli

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Geschichtliches über den Joggeli

Verschiedene Versionen
Es ist spannend alle Versionen miteinander zu vergleichen, jede ist ein wenig anders. Einerseits bleiben die Reimform und Rhytmen sozusagen immer gleich, anderseits hat sich der Inhalt über die Jahre hinweg immer wieder verändert. Auffällig ist, dass der Mittelteil bei allen gleich ist: Es gibt den Hund, den Stock, das Feuer, das Wasser, den Ochsen und den Metzger. Abweichungen gibt es bei folgenden Figuren: Knecht, Geier, Hexe, Henker, Todesengel, Teufel, Meister, Vater, Herr, Heiliger. Die letzten beiden Protagonisten treten in jüdischen Versionen auf und gemeint ist damit Gott. Für mich ist das Lied Chad Gadja sehr typisch für das alte Testament. Gott lässt die Menschen selber handeln, auch wenn alles aus dem Ruder läuft und ist scheinbar nicht anwesend. Erst gegen Ende greift er ein und richtet wieder. So auch im Chad Gadja wo er den Todesengel tötet und somit die Ordnung wieder herstellt. Auf der Website von Holger Saarmann ist sogar eine pennsylvaniendeutsche Version erwähnt. Zudem stellte er fest, dass «Yockel» im amerikanischen «Tölpel» oder «Bauernjunge» heisst. [6]

In der folgenden Tabelle kann man die Unterschiede in den Versionen sehr gut erkennen. Die vollständigen Texte sind hier einsehbar. Spannend ist die erste Auflage von Lisa Wenger aus dem Jahre 1908, sie hatte nämlich noch eine zustätzliche Seite. Auf dieser wurde nach dem Metzger der Henker ausgeschickt. Doch in der aufwühlenden Zeit vor dem ersten Weltkrieg wollte der Verleger Alex Frank vom Frankeverlag dieses Bild vom Henker nicht in einem Kinderbuch präsentieren und so entschied man sich, es in der zweiten Auflage wegzulassen. [7]



In der Erstauflage von 1908 kam noch ein Henker vor. Zudem war das Bild aus drucktechnischen Gründen noch seitenverkehrt. [C]

 

Andere Adaptionen von der Joggeli-Geschichte
Aus dem Radiointerview [13] habe ich erfahren, dass es eine Hampeloper von Franz Tischhauser gibt. Diese ist für elf Vokalisten, drei Chorgruppen und ein kleines Orchester geschrieben und wurde 1986 im Radiostudio Zürich aufgenommen. Die Uraufführung mit Vokalisten aus Deutschland, Japan, Italien und Dänemark lief ohne ernstliche Sprachschwierigkeitenüber die Bühne. [14]


Hier ein kleiner illegaler Ausschnitt aus der Hampeloper von Franz Tischhauser.

Schlussapplaus nach der Uraufführung der Hampeloper am 24. Oktober 1986 im Kleinen Saal der Zürcher Tonhalle. «Die drei Bäume im Hintergrund» konnten hier dank der drei geteillten Empore perfekt dargestellt werden. [D]

1963 zeichnete Felix Hofmann neue Bilder zur Geschichte von Lisa Wenger. Erschienen ist das Buch im Verlag Sauerländer Aarau.


Doppelseite aus der Version von Felix Hofmann [E]

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Aktualisiert am 01.11.2013